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Aktiv für einen Wald, der zum Klima von morgen passt

Vielfalt macht den Wald stark. Und stark muss er sein, weil sich seine Umgebung zusammen mit dem Klima verändert. Darum ist es wichtig, dass im Wald neue Bäume verschiedener Arten nachwachsen. Der Kanton Bern unterstützt die Waldbesitzenden dabei, den Wald an das Klima von morgen anzupassen.

Bis 2025 sollen auf einer Fläche von 500 Fussballfeldern mindestens 200 000 neue Bäume heranwachsen.

Veränderte Bedingungen stressen die Bäume

Die Veränderungen des Klimas stellen den Wald und seine Bewirtschaftenden vor neue Herausforderungen. Die Temperaturen steigen, im Sommer regnet es immer weniger und stattdessen gibt es mehr Hitzetage. Das löst bei vielen Baumarten Stress aus, mit dem nicht alle gleich gut umgehen können.

* gemäss Szenario RCP 8.5

Der Kanton Bern unterstützt die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer dabei, den Wald so zu pflegen und zu bewirtschaften, dass er auch in Zukunft gesund ist. Nur ein gesunder Wald kann die vielen verschiedenen Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen. Denn wir Menschen brauchen den Wald als Ort für Erholung und Sport oder zum Schutz vor Naturgefahren und wir nutzen sein Holz als wertvollen Rohstoff. 

Baumarten, die besser zum zukünftigen Klima passen

Ob eine Baumart an einem Ort gut wächst hängt von vielen Faktoren ab – etwa davon, welcher Boden da ist, auf welcher Höhe er sich befindet, wie viel es regnet und wie warm oder kalt es ist, usw. Mit dem Klimawandel verändern sich einige dieser Faktoren. So haben gewisse Baumarten, die vor zwanzig Jahren an einem Ort gut gewachsen sind, heute Mühe. In den letzten Jahren konnte man zum Beispiel beobachten, dass Fichten und Buchen Probleme haben mit den steigenden Temperaturen.

Es gibt jedoch auch Baumarten, die mit den veränderten Bedingungen besser umgehen können, etwa Eichen, Linden oder Ahorne. Unterstützt vom Kanton Bern fördern die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer Baumarten, die in ihrem Wald auch mit dem Klima von morgen gut leben können.

Die Wälder von morgen bestehen dann zum Beispiel aus diesen Bäumen.

Der Spitzahorn

  • Treibt im Frühling noch vor den Blättern seine Blüten aus: aufrechte, doldige Rispen, die bei Bienen sehr beliebt sind;
  • trägt fünfgeteilte Blätter mit spitzten Zähnen und stumpfen Einbuchtungen;
  • hat Blätter, die sich im Herbst von gelb über gelb-orange bis karminrot verfärben;
  • macht eine geflügelte Frucht, die vom Wind weit getragen werden kann.

Der Spitzahorn ist eine verbreitete Baumart, die sich für das Klima von morgen eignet, weil der Baum auf trockenen Böden gut wächst und Spätfrost gut wegstecken kann.

Der Speierling

  • Hat kleine, weisse oder rötlich gefärbte Blüten, die alle etwa auf der gleichen Ebene stehen;
  • trägt pro Ast neun bis neunzehn gefiederte Blätter, die sich gelborange verfärben;
  • macht birnenförmige oder kugelige Früchte, die gelb bis rot gefärbt sind.

Der Speierling ist eine seltene Baumart. Er eignet sich für das Klima von morgen, weil er Wärme liebt und gut mit Trockenheit umgehen kann. 

Die Roteiche

  • blüht im Mai mit gelblich-grünen, herabhängenden Blüten;
  • hat tief eingeschnittene Blätter mit vier bis sechs nach vorne gerichteten Abschnitten, die spitz zulaufen;
  • trägt Blätter, die sich im Herbst leuchtend orange bis rot verfärben;
  • hat als Frucht die Eichel, die ein schuppiges Hütchen trägt.

Die Roteiche ist eine Baumart, die in der Schweiz ursprünglich nicht vorkommt. Im Vergleich mit einheimischen Eichenarten hat sie aber gewisse Vorteile. Sie kann sich zum Beispiel besser gegen Käfer und Pilze wehren und verträgt Schatten besser. Sie ist für das Klima von morgen geeignet, weil sie auch mit weniger Wasser gut wächst. Ihre Wurzeln reichen tief in den Boden, darum kann sie Stürmen besonders gut trotzen. 

Anpassung braucht Zeit

Die jungen Bäume brauchen genug Platz und Licht zum Wachsen. Deshalb fällen die Fachleute erntereife oder durch Käfer, Stürme oder Trockenheit beschädigte Bäume – oft auch viele Bäume aufs Mal auf einer grösseren Fläche. Das Holz wird genutzt für den Bau von Häusern und Möbeln oder zum Heizen.

Wenn nur einzelne Bäume entfernt werden, haben die neuen Bäume eine kleinere Chance, im Schatten der grossen zu überleben. Eine freie Fläche ist bei bestimmten Baumarten besonders beliebt, etwa bei der Birke. Nach und nach entsteht ein bunt durchmischter Wald, der gut für das Klima der Zukunft gewappnet ist. Aber diese Anpassung braucht viel Zeit und oft entdecken wir Waldbesuchenden die jungen Bäume der nächsten Generation Wald erst, wenn sie schon ein paar Jahrzehnte alt sind.

Gut sichtbar sind die Schutzhüllen, in denen die jungen Bäume stecken. Sie sorgen dafür, dass die kleinen Bäumchen nicht von Rehen und Hirschen angeknabbert und beim Wachsen gestört werden. 

FAQ zu Holzschlägen

Warum wird der Wald bewirtschaftet? Warum sieht man im Wald zunehmend grossflächige Holzschläge?

Antworten zu den meistgestellten Fragen

Weitere Informationen

  • Waldvision 2100 – wie sieht der Berner Wald in achtzig Jahren aus?

  • Innovationswettbewerb «Ideenpool KliWa»

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