Schroffe, karge Felswände stehen im Kontrast zu der bunten Flora und Fauna im Waldreservat von Raimeux. Die ausserordentliche Artenvielfalt wird seit Jahren sorgsam gepflegt und gefördert.
Was ist besonders am Waldreservat Raimeux?
Das Komplexwaldreservat von Raimeux zeichnet sich durch die besonderen Waldgesellschaften aus, welche einigen bedrohten Arten als Lebensraum dienen. Auf der über 300 Hektaren grossen Fläche, die sich an der Ostflanke der Schlucht von Moutier erstreckt, wechseln sich felsige Partien mit Wiesen und Wäldern ab. Hier wachsen seltene Baum- und Straucharten wie der Kalk-Glocken-Enzian (Gentiana clusii), verschiedene Orchideen und die Reichstachelige Rose (Rosa spinosissima). Der bedrohte Alpenbock (Rosalia alpina) findet in dürren Buchen geeignete Nistbedingungen. In den höheren Lagen des Reservats hat sich ein Bestand aus Waldföhren, Eichen und dem Schneeballblättrigen Ahorn entwickelt. Auf dem Waldlehrpfad erwartet die Waldbesuchenden zudem lehrreiche Informationen:
Was wird konkret gemacht – und wie?
Das sogenannte Komplexreservat hat Anteile eines Naturwald- sowie eines Sonderwaldreservats.
Im Naturwaldreservat, wo Straucharten wie die Felsenbirne, die Kronwicke und der Alpenkreuzdorn wachsen, werden keine forstlichen Eingriffe unternommen. Auf diese Weise bleiben dürre Bäume im Wald und bieten zusätzliche Nischen als Lebensräume. Im Sonderwaldreservat wird das Mosaik von Mähwiesen gepflegt und die reichgegliederte Kulturlandschaft unter Anderem mit Waldrandpflege gefördert.
Das macht der Kanton Bern
Als Kanton sorgen wir dafür, dass die besonderen Naturwerte im Kanton erhalten werden. Wir beraten und unterstützen die Waldbesitzer/innen mit einem einmaligen Beitrag pro Hektare zu Beginn der Vertragsperiode.
Gemeinsam mit Umweltfachpersonen und den Waldbesitzer/innen definieren wir die Ziele und Massnahmen für die Bewirtschaftung des Waldes. Wir schliessen auch Reservats- oder Bewirtschaftungsverträge mit den Trägerschaften ab und entrichten in diesem Rahmen pauschale Beiträge; so beteiligen wir uns an den Kosten, die entstehen, wenn die Massnahmen umgesetzt werden. Weiter koordinieren wir die Erfolgskontrolle und beobachten, ob die Massnahmen wirken oder angepasst werden müssen.
Sind Sie Waldbesitzerin oder Waldbesitzer und möchten die Biodiversität in Ihrem Wald fördern? Informieren Sie sich hier, was Sie in Ihrem Wald tun können:
Für wen sind die Massnahmen gut?
In Kürze
| Gemeinde: | Corcelles, Crémines, Belprahon |
| Fläche: | 318 ha, 504-1187 m.ü.M. |
| Besitzverhältnisse: | Gemeinden Corcelles und Crémines, Gemeinde Belprahon, Burgergemeinde Grandval, Burgergemeinde Moutier |
| Wird gepflegt und bewirtschaftet durch: | Nutzungsverzicht |
| Besondere Merkmale: | Obere Höhenstufe: Trockener Föhrenwald mit vielfältiger Strauchschicht. Untere Höhenstufe: Buche, Bergahorn, Weisstanne und Bergulme. Ein Mosaik von Mähwiesen und schroffen Felswänden bieten gute Bedingungen für seltene Arten. |
