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Reptilien und Orchideen am Fusse des Juras

Für den Jurasüdfuss sind magere Böden auf Kalkfelsen, ein ausgesprochen trockenwarmes Klima und steile Hänge charakteristisch. Hier finden sich viele Lebensräume für Arten, die viel Licht und Wärme benötigen. Die «Holen Lengnau» ist ein solches Habitat.

Was ist besonders an der Lebensraumaufwertung in der Holen Lengnau?

Der Wald in der Holen Lengnau ist durchzogen mit Felsbändern, Geröllhalden und alten Trockenmauern. Auf natürliche Weise bilden sich immer wieder neue Steinhaufen, da sich ständig Hangschutt löst. All das bildet einen idealen Lebensraum für licht- und wärmeliebende Arten, die andernorts selten sind: Reptilien und Orchideen, die unter weniger extremen Bedingungen verdrängt werden von schneller wachsenden Konkurrenzpflanzen.

Was wird konkret gemacht – und wie?

Gezielte Massnahmen unterstützen die natürliche Bildung der wertvollen Lebensräume. Zum Beispiel werden die im Hangschutt vorhandenen Rückzugsorte für Reptilien gepflegt, teilweise werden auch neue Steinhaufen oder Trockenmauern angelegt. Diese Eingriffe erfolgen mit aller Vorsicht, damit die bestehenden Gehölze und Steinstrukturen sowie Orchideen geschützt werden. Dazu haben Fachleute diese wertvollen Strukturen und Standorte kartiert. Artenreiche Wiesen werden regelmässig gemäht, damit sie nicht verbuschen; so bleibt das Mosaik aus Wald und Offenland erhalten.

Das macht der Kanton Bern

Als Kanton sorgen wir dafür, dass die besonderen Naturwerte im Kanton erhalten werden. Wir beraten und unterstützen die Waldbesitzer/innen mit einem einmaligen Beitrag pro Hektare zu Beginn der Vertragsperiode.

Gemeinsam mit Umweltfachpersonen und den Waldbesitzer/innen definieren wir die Ziele und Massnahmen für die Bewirtschaftung des Waldes. Wir schliessen auch Reservats- oder Bewirtschaftungsverträge mit den Trägerschaften ab und entrichten in diesem Rahmen pauschale Beiträge; so beteiligen wir uns an den Kosten, die entstehen, wenn die Massnahmen umgesetzt werden. Weiter koordinieren wir die Erfolgskontrolle und beobachten, ob die Massnahmen wirken oder angepasst werden müssen.

Sind Sie Waldbesitzerin oder Waldbesitzer und möchten die Biodiversität in Ihrem Wald fördern? Informieren Sie sich hier, was Sie in Ihrem Wald tun können:

Informationen für Waldbesitzer/innen

Für wen sind die Massnahmen gut?

In Kürze

In Kürze
Gemeinde: Lengnau, am Südhang des Montagne de Romont
Fläche: 23 Hektaren
Besitzverhältnisse: Burgergemeinde Lengnau, 1 Parzelle
Wird gepflegt und bewirtschaftet durch: Burgergemeinde Lengnau
Besondere Merkmale: Buchen-Mischwald mit Sommerlinde; ständige Störung durch rieselnden Schutt und Steinschlag, deshalb viele offene Flächen und Bäume mit Verletzungen; Orchideenstandorte und Lebensräume für Reptilien
Vertrag: Der Vertrag lief Ende 2022 aus und wird momentan erneuert.
Karte Holen Lengnau

Weiterführende Informationen

  • Waldbiodiversität im Berner Wald: Ziele bis 2030

  • Koordinationsstelle für Amphibien- & Reptilienschutz in der Schweiz (KARCH)

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