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Wo sich Auerhuhn und Luchs gute Nacht sagen

Knorrige Arven, daneben üppige Blumenwiesen und mächtige Felswände – so präsentiert sich das Waldreservat Grünenbergpass auf den ersten Blick. Schaut man genauer hin, birgt es wertvolle Moorlandschaften und ist das Zuhause von verschiedenen Wildtieren. Für manche ist es zudem eine Ruheoase, wo man die Natur hautnah erleben kann.

Was ist besonders am Grosswaldreservat Grünenbergpass?

Das Reservat Grünenbergpass ist mit seinen 4500 Hektaren aktuell das grösste Waldreservat der Schweiz. Es erstreckt sich über ein abwechslungsreiches Gebiet: vielfältige Geologie, mächtige Felsen, weite Wiesen. Am Grünenbergpass findet sich also ein Mosaik aus wertvollen Lebensräumen mit Wald, Offenland und Moorgebieten. Dank dieser Vielfalt beherbergt der Grünenbergpass viele verschiedene Lebewesen. Darunter sind auch zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten, zum Beispiel das stark gefährdete Auerhuhn, der Dreizehenspecht oder der Mittlere Sonnentau – eine seltene fleischfressende Pflanze. So ist es nicht weiter erstaunlich, gehört der Grünenbergpass zu den wichtigsten Gebieten für die Biodiversität im Kanton Bern.

Im Fokus: Das Auerwild

Das Auerhuhn hat ganz spezifische Bedürfnisse an seinen Lebensraum. Zum Beispiel braucht es mehr Licht im Wald, damit Heidelbeeren und andere Nahrungspflanzen gedeihen. Alte, grosse Bäume werden deshalb gezielt entfernt. Weiter braucht das Auerhuhn Sitz- bzw. Schlafbäume. Dazu werden Bäume gefördert, die knapp über dem Boden Äste haben, sodass sich das Auerwild draufsetzen kann.

Was wird konkret gemacht – und wie?

Das sogenannte Komplexreservat hat Anteile eines Naturwald- sowie eines Sonderwaldreservats. Konkret heisst das: Auf einem Drittel der Fläche wird der Wald der natürlichen Dynamik überlassen (Naturwaldreservat). Auf den restlichen rund siebzig Prozent wird die Biodiversität mit gezielten Eingriffen gefördert (Sonderwaldreservat).

Das macht der Kanton Bern

Als Kanton sorgen wir dafür, dass die besonderen Naturwerte im Kanton erhalten werden. Wir beraten und unterstützen die Waldbesitzer/innen mit einem einmaligen Beitrag pro Hektare zu Beginn der Vertragsperiode.

Gemeinsam mit Umweltfachpersonen und den Waldbesitzer/innen definieren wir die Ziele und Massnahmen für die Bewirtschaftung des Waldes. Wir schliessen auch Reservats- oder Bewirtschaftungsverträge mit den Trägerschaften ab und entrichten in diesem Rahmen pauschale Beiträge; so beteiligen wir uns an den Kosten, die entstehen, wenn die Massnahmen umgesetzt werden. Weiter koordinieren wir die Erfolgskontrolle und beobachten, ob die Massnahmen wirken oder angepasst werden müssen.

Sind Sie Waldbesitzerin oder Waldbesitzer und möchten die Biodiversität in Ihrem Wald fördern? Informieren Sie sich hier, was Sie in Ihrem Wald tun können:

Informationen für Waldbesitzer/innen

Für wen ist das Reservat gut?

In Kürze

In Kürze
Gemeinden Habkern, Beatenberg, Eriz
Fläche 4500 Hektaren (davon rund 2900 Hektaren Wald)
Besitzverhältnisse 18 Waldbesitzer/innen, 27 Waldparzellen
Wird gepflegt und bewirtschaftet von Wald und Holz Beatenberg-Habkern AG
Besondere Merkmale Mosaikartig verzahnte Lebensräume (Wald-Offenland-Moorgebiete); hochsensible Flach- und Hochmoore; wichtiger Lebensraum für Raufusshühner (Auerhuhn, Haselhuhn, Alpenschneehuhn) und viele weitere seltene oder stark gefährdete Tiere und Pflanzen
Karte Grünenbergpass

Das Komplexwaldreservat Grünenbergpass erstreckt sich von Beatenberg, über das Gemmenalphorn bis nach Harzisbode an der Kantonsgrenze.

Weitere Informationen

  • Waldbiodiversität im Berner Wald: Ziele bis 2030

  • Wald & Holz Beatenberg-Habkern AG

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