Aktuelles vom Mittwoch, den 20. September 2023
Raps

Die meisten Parzellen haben das 2-Blattstadium erreicht oder überschritten. Der Erdflohschaden ist bis jetzt moderat und eine Bekämpfung war in den meisten Fällen nicht nötig.
- Der Raps hat an den meisten Standorten das empfindliche Keimblattstadium überschritten. Früheste Saaten haben bereits acht echte Blätter entwickelt.
- Mit dem erwarteten Regen konnten sich die Saaten recht schnell entwickeln.
- Die Bekämpfungsschwelle vom Rapserdfloh im Keimblatt liegt bei über 50 % befallenen Pflanzen mit 25 % Frassschaden pro Blatt. Es braucht also relativ viel Frass, bis es wirtschaftlich sinnvoll ist zu spritzen.
- Ab dem 2-Blattstadium, also ab dem ersten echten Blattpaar, ist keine Behandlung der adulten Erdflöhe mehr notwendig. Der Raps kann dann davonwachsen. Eine Behandlung der Erdflohlarven kommt nach Erreichen der Bekämpfungssschwelle in der zweiten Oktoberhälfte in Frage.
- Musste im Keimblatt nicht behandelt werden, sollte spätestens jetzt eine Gelbfalle aufgestellt werden, damit ca. Mitte Oktober ermittelt werden kann, ob die Bekämpfungsschwelle der Rapserdflohlarven mit 80% befallenen Pflanzen und mehr als 100 Fänge pro Gelbschale innert drei Wochen erreicht wird. Dies ist die einfachste Art, die Bekämpfungsschwelle zu ermitteln.
- Zwei weitere Möglichkeiten zur Ermittlung der Bekämpfungsschwelle ohne Gelbfalle sind die Untersuchung der Blattstielansätze auf die Eintrittsstellen der Larven oder die «Berlese»-Methode Ende Oktober. Wir werden, sobald es soweit ist, genaueres darüber berichten.
- Eine Bestimmung der Bekämpfungsschwelle allein durch den Frassschaden ist nicht aussagekräftig genug.
- Eine Bekämpfung vom Rapserdfloh benötigt eine Sonderbewilligung. Der Antrag muss im GELAN im Jahr 2024 erstellt werden.
- Es darf erst nach Erhalt der Bewilligung gespritzt werden.
- Bekämpfungsschwellen Rapserdfloh-Larven Mitte bis Ende Oktober (Raps in der Regel im 5-8 Blattstadium):
- 80 % der Pflanzen mit mehreren Frassstellen und mehr als 100 Fänge pro Gelbschale in 3 Wochen
- Auf 7 von 10 Pflanzen mindestens eine Larve
- "Berlese"-Methode: 2–5 Larven/Pflanze, abhängig von der Vitalität der Rapspflanzen
Rapserdflohsituation im Beobachtungsnetz
Der Einflug der Rapserdflöhe nimmt langsam zu. An einem Standort wurde die Bekämpfungsschwelle von mehr als 100 Erdflöhen in drei Wochen bereits überschritten.
- In Meikirch wurde die Schadschwelle von mehr als 100 Erdflöhen in drei Wochen bereits überschritten.
- Für Biobetriebe gibt es kaum Möglichkeiten zur direkten Bekämpfung ausser eventuell Steinmehl. Hier muss man vorbeugende Massnahmen ergreifen. Zum Beispiel kann eine Untersaat die adulten Erdflöhe etwas verwirren, oder eine Mulchsaat die Eiablage der Erdflöhe hemmen. Ebensowichtig sind aber Parameter, wie eine optimale Saatdichte, Saatzeitpunkt und eine saubere Saatbettbereitung mit moderater Düngung.
- Belp und Uettligen weisen mit über 30 Erdflöhen ebenfalls etwas mehr Erdflohdruck auf.
- Bei den restlichen Standorten wurden in den letzten drei Wochen weniger als 20 Flöhe gefangen.
- An einigen wenigen Standorten befinden die Pflanzen sich noch im Keimblattstadium. Die am weitesten entwickelten Bestände haben schon 6-8 echte Blätter.
- Die Frassschäden sind an allen Standorten immer noch unter der Bekämpfungsschwelle und eine Behandlung ist deswegen an keinem Standort nötig. Dies könnte sich aber bis Ende Woche an einzelnen Standorten noch ändern.
Maiswurzelbohrer oder Maiszünsler?
Links: Maiswurzelbohrer; Pheromonfalle, Käfer und Larve. Rechts: Maiszünsler; Maisstängel mit typischem Schaden, Maiszünsler-falter und Larve. Die Bekämpfung des Maiswurzelbohrers ist obligatorisch.
Maiswurzelbohrer | Maiszünsler | |
---|---|---|
Bekämpfung obligatorisch (Art. 3, 41, 42 und 56 der Verordnung über Pflanzenschutz) | Bekämpfung freiwillig | |
Wie bekämpfen? | Nicht 2x nacheinander Mais am selben Ort (Fruchtfolgeeinschränkung wird vom Kanton verfügt) | Trichogramma Maisstoppeln vernichten |
Schaden | Larven fressen Wurzeln ab | Larven fressen sich durch Stängel |
Herkunft | Amerika | Europa |
Natürliche Feinde | Keine Vorhanden | Trichogramma-Schlupfwespen |
Überwinterung | Im Boden | Im Maisstängel |
Überwachen/ Kontrolle | Mit Pheromonfallen durch die Fachstelle Pflanzenschutz im Auftrag des eidgenösichen Pflanzenschutzdienstes | Auszählen der Symptome vor der Ernte (abgeknickte Stängel und Bohrmehl in Blattachseln) |
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