
Der Kanton Bern hat die Planung bereits in Angriff genommen. Dabei sollen Interessensverbände mitwirken können.
Organisation
Aus der Strategie Biodiversität des Bundes geht der Auftrag für den Aufbau einer Ökologischen Infrastruktur klar hervor. Der Kanton Bern hat diesen Auftrag im Sachplan Biodiversität konkretisiert.
Die Planung wird im Kanton Bern breit abgestützt erarbeitet. Kantonsintern sind Fachpersonen aus der Verwaltung, aus den Bereichen Wald, Landwirtschaft, Fischerei, Jagd, Strassenbau, Wasser, Raumordnung, Grundstücke und Gebäude beteiligt. Auch die Gemeinden tragen mit ihrem Wissen über lokale Naturschutzgebiete zur ökologischen Infrastruktur bei. Auf überkantonaler oder nationaler Ebene müssen die Planungen von Eisenbahnstrecken und Autobahnen mit der ökologischen Infrastruktur abgestimmt werden.
Die Federführung für die Erarbeitung der Fachplanung ökologische Infrastruktur Kanton Bern liegt bei der Abteilung Naturförderung des Amts für Landwirtschaft und Natur.
Fachplanung
Die Fachplanung legt die prioritären Räume zur Sicherung und Ergänzung der Ökologischen Infrastruktur inhaltlich und fest. Sie weist den Flächenbedarf pro Artgilden und Regionen aus. Im Rahmen der Fachplanung resultieren folgende Produkte:
- Eine naturschutzbiologisch hergeleitete, GIS basierte Fachkarte mit prioritären Räumen zur Sicherung und Ergänzung der Ökologischen Infrastruktur (Kerngebiete, Vernetzungsgebiete und Schwerpunkträume).
- Ein technischer Bericht mit dem Methodenbeschrieb, wie die Ökologische Infrastruktur im Kanton Bern erarbeitet wird. Das Vorgehen richtet sich nach der Arbeitshilfe des BAFU und berücksichtigt die vom BAFU vorgegebenen Grundlagen.
Mitwirkung
Der Kanton Bern hat im Herbst 2021 und 2022 anlässlich je eines Naturgipfels über die Erarbeitung der Ökologischen Infrastruktur und die vorliegenden Resultate informiert. Es nahmen verschiedene Akteure aus Landwirtschaft, Wald, regionalen Naturparks, Naturschutzorganisationen, der Verwaltung sowie Vertreter aus den Regionen teil.
Die Version 1.0 der kantonalen Fachplanung Ökologische Infrastruktur liegt seit Sommer 2025 vor und wurde vom WEU-Direktor zustimmend zur Kenntnis genommen. Die dazugehörige Fachkarte wird zurzeit fürs kantonale Geoportal aufbereitet. Bericht und Karte sollen noch vor Weihnachten 2025 auf der Webseite der Abteilung Naturförderung bzw. dem kantonalen Geoportal aufgeschaltet werden. Die Rückmeldung des Bundesamts für Umwelt zur vorliegenden Version der Fachplanung ist noch ausstehend.
Zeitplan

Bis 2040 wird die Ökologische Infrastruktur aufgebaut sein. Das Jahr 2040 bildet aber für das Thema keinen Abschluss. Die Bedürfnisse der Arten können sich verändern, zum Beispiel aufgrund des Klimawandels. Entsprechend werden sich auch die Ansprüche an eine ökologische Infrastruktur verändern. Die ÖI versteht sich deshalb als Prozess, der periodisch weiterentwickelt werden muss.