Logo Kanton Bern / Canton de BerneWirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion
23. Februar 2022
Zurück zur Übersicht
Medienmitteilung der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion
:

Lebensmittelkontrolle: 2021 war jede zehnte Probe ungenügend

Die Mitarbeitenden des Kantonalen Laboratoriums inspizierten im vergangenen Jahr 5800 Lebensmittelbetriebe. Von den 9000 untersuchten Lebensmittel- und Trinkwasserproben wurden rund 900 beanstandet. Grössere Mängel stellten sie bei zwei Prozent der kontrollierten Betrieben fest.

Die Zahl der 2021 untersuchten Lebensmittelbetrieben, Lebensmittel- und Trinkwasserproben ist vergleichbar mit dem Vorjahr, aber etwas tiefer als vor der Pandemie. Grund dafür sei die lange Schliessung der Restaurants Anfang 2021, sagte Kantonschemiker Otmar Deflorin. Die Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleure beanstandeten jede zehnte Probe, weil sie unhygienisch, verdorben oder gesundheitsgefährdend war. Bei etwas mehr als der Hälfte der Betriebe wurden bei der Kontrolle geringfügige Mängel festgestellt. Bei 136 Betrieben (zwei Prozent) war die Lebensmittelsicherheit mangelhaft, was in der Regel einschneidende Massnahmen zur Folge hatte. In gewerblichen Produktionsbetrieben haben die Kontrolleurinnen und Kontrolleure 2000 Proben von leicht verderblichen Lebensmitteln wie vorgekochte Speisen, Patisserie oder belegte Brötchen untersucht. 580 Proben (29 Prozent) wurde beanstandet. Meistens waren sie unhygienisch behandelt, zu wenig gekühlt oder zu lange gelagert worden.

Chemielabore der Schulen unter der Lupe

Die Abteilung Umweltsicherheit nahm im Rahmen einer nationalen Kampagne den Chemieunterricht in den Schulen unter die Lupe. «Die Inspektionen haben gezeigt, dass viele Schulen den Umgang mit Chemikalien nicht geregelt haben», sagt Otmar Deflorin. Insbesondere die Lagerung der Chemikalien sei oft mangelhaft. Deflorin erwähnt Fälle, wo Chemikalien in Lebensmittelverpackungen gelagert wurden. Die Schulen wurden angewiesen, eine Chemikalienansprechperson zu melden, alte und verbotene Chemikalien zu entsorgen und Mehrfachbestände aufzuheben. Um die Schulen beim Umgang mit Chemikalien zu unterstützen, hat die chemsuisse, der Zusammenschluss von Vertreterinnen und Vertretern der kantonalen Fachstellen für Chemikalien der Schweiz, den Leitfaden «Sicherer Umgang mit Chemikalien, Mikroorganismen und Strahlungsquellen» erstellt.

Vom Restaurant bis zum Bauernhof: Kontrolliert wird, wo mit Lebensmitteln hantiert wird

Das Kantonale Laboratorium überwacht die Einhaltung der Lebensmittel-, Landwirtschafts-, Umweltschutz-, Chemikalien- und Strahlenschutzgesetzgebung mit gezielten Stichproben. Im Falle der Lebensmittelgesetzgebung heisst das: Betriebe, die mit Lebensmitteln zu tun haben, werden regelmässig von den Mitarbeitenden des Kantonalen Laboratoriums kontrolliert. Das betrifft beispielsweise Restaurants, Käsereien, Metzgereien, Bäckereien, Trinkwasserversorgungen oder Landwirtschaftsbetriebe. Bei den unangekündigten Inspektionen werden Lebensmittel, die Sauberkeit der Einrichtung, die Selbstkontrolle der Betriebe, die Infrastruktur und die Kennzeichnungen kontrolliert. Bei geringfügigen Mängeln erhalten die Betriebe eine Beanstandung und damit die Möglichkeit, den Mangel zu beheben. Wenn Betriebe die gesetzlichen Vorschriften massiv verletzen, reicht das Kantonale Laboratorium eine Strafanzeige ein. 2021 wurden 105 Strafanzeigen eingeleitet (2020: 154 Strafanzeigen).

Seite teilen