Die neue Wachstumsstrategie Version 2007 beinhaltet eine Aktualisierung und Fokussierung der bisherigen Strategie. Die Berner Regierung verfolgt im Grundsatz drei Stossrichtungen:
- Den Wirtschaftsstandort stärken: Den Kanton Bern als Wirtschaftsstandort entlang den Hauptverkehrsachsen (Bern-Burgdorf-Langenthal und Thun-Bern-Biel-Moutier) stärken.
- Den Wohnstandort fördern: Mit planerischen Massnahmen und einer gezielten Vermarktung den Kanton Bern als Wohnstandort fördern.
- Die Leistungsfähigkeit sichern: Entschuldung weiterführen, staatliche Aufgaben fokussieren und Handlungsspielraum für neue Herausforderungen schaffen.
Die bisher zehn Handlungsfelder wurden– abgestimmt auf die Regierungsrichtlinien 2007-2010– neu formuliert und auf die vier wichtigsten konzentriert:„Bildung, Innovation und Wirtschaft“,„Finanzen und Leistungen“,„Raumentwicklung und Gesamtmobilität“ sowie„Marke Kanton Bern“. Diese entscheidenden Handlungsfelder decken die zentralen wirtschaftspolitischen Bereiche auf kantonaler Ebene ab und sind für das Wirtschaftswachstum ausschlaggebend. Die neu 30 Massnahmen (bisher 67) sollen die entsprechenden Rahmenbedingungen zusätzlich verbessern.
Im Handlungsfeld„Bildung, Innovation und Wirtschaft“ will der Regierungsrat mit 12 Massnahmen die Innovationsfähigkeit der Berner Wirtschaft stärken (z.B.„Medizinalstandort Kanton Bern stärken“). Die Massnahmen im Feld„Finanzen und Leistungen“ zielen darauf ab, die Leistungsfähigkeit des Kantons zu sichern, um den Handlungsspielraum für neue Herausforderungen zu schaffen. Die Massnahmen„Kantonale Raumplanung stärken“ oder beispielsweise„Schiene, Strasse, Luft: Erreichbarkeit sichern“ liegen im dritten Handlungsfeld„Raumentwicklung und Gesamtmobilität“. Schliesslich sollen im vierten Handlungsfeld die Stärken des Wirtschafts- und Wohnstandorts Kanton Bern offensiver positioniert und als„Marke Kanton Bern“ profiliert werden, unter anderem durch die Promotionsmassnahme„EURO 08– Bern wirkt Wunder“.
Der Grosse Rat wird die Wachstumsstrategie zusammen mit dem Controlling der„Strategie zur differenzierten Stärkung des ländlichen Raumes“ in der Juni-Session 2007 diskutieren.
Dabei kann sich das Parlament auch davonüberzeugen, dass sich der Kanton Bern in den vergangenen Jahren zu einem leistungsfähigen Wirtschafts- und Wohnstandort entwickelt hat. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Eine unterdurchschnittliche, um einen Prozentpunkt tiefere Arbeitslosigkeit als in derübrigen Schweiz, einüberdurchschnittlicher, doppelt so hoher Zuwachs an Arbeitsplätzen in den Jahren 2001 bis 2005 und seit 1998Überschüsse im Kantonshaushalt. Die vom Kanton bestimmten Cluster entwickelten sich ebenfalls erfreulich: Die Zahl der Beschäftigten und die Wertschöpfung sind seit 1998 nicht nur stärker gewachsen als dieübrigen Branchen im Kanton Bern, sondern auch stärker als der Schweizer Durchschnitt.
Aber auch weitere Indikatoren zeigen, dass der Wirtschaftsstandort Kanton Bern attraktiver geworden ist: In den vergangenen Jahren haben verschiedene Unternehmen, insbesondere in den Bereichen der Medizinaltechnik, der Mikro-, Präzisions- und Uhrenindustrie sowie der Maschinenindustrie, neue Projekte lanciert und Arbeitsplätze geschaffen. Der Kanton Bern zeichnet sich durch folgende Stärken aus: Zentrale Lage in der Schweiz und in Europa, grosses Reservoir an mehrsprachigem Fachpersonal, gute nationale und internationale Verkehrsverbindungen, tiefe Steuern für juristische Personen, renommierte Bildungs- und Forschungsinstitutionen, unmittelbare Nähe zum nationalen Polit-Zentrum sowie hohe Lebensqualität. Diese Stärken und die Chancen des weltwirtschaftlichen Aufschwungs will der Regierungsrat jetzt nutzen: Er setzt mit der„Wachstumsstrategie Version 2007“ neue Akzente.
Im Februar 2004 startete die Berner Regierung die Wachstumsstrategie 2004 mit 67 Massnahmen in den neun Bereichen Ausgaben, Steuern, Bildung, Verkehr/Infrastruktur, Raumordnung, Standortpromotion, Verfahren und Vorschriften, Arbeitsmarkt und einzelbetriebliche sowie branchenorientierte Fördermassnahmen. In den vergangenen drei Jahren hat mehr als ein Viertel der Massnahmen ihren Auftrag erreicht. So wurden unter anderem die Bahn 2000 (1. Etappe), die S-Bahn Bern und die Flughafenerschliessung Bern-Belp in Betrieb genommen, Koordinatoren als Anlaufstelle für Unternehmen in der Steuerverwaltung eingesetzt, das Tourismusförderungsgesetz revidiert und die Reform der dezentralen Verwaltung in einer Volksabstimmung deutlich angenommen. Dies alles zeigt: Bern bewegt sich– Bern macht sich fit für die Zukunft.
Rund zwei Drittel der Massnahmen sind in Umsetzung: Beispielsweise ist die Bildungsstrategie die Leitlinie für die Berner Bildungspolitik; die Promotion für den Wohnstandort Kanton Bern wurde inzwischen aufgebaut ("Wohnen im Kanton Bern"); die Agglomerationsprogramme Verkehr und Siedlung werden Ende Jahr– mit Blick auf die Beiträge aus dem Infrastrukturfonds für Agglomerationsverkehrsprojekte– definitiv beim Bund eingereicht.
Auskünfte erteilen:
- Regierungsrat Andreas Rickenbacher, Volkswirtschaftsdirektor,
Tel. 031 633 48 40
- Regierungspräsident Werner Luginbühl, Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektor,
Tel. 031 633 76 01
Mediendokumentation
- Referat Regierungsrat Andreas Rickenbacher, Volkswirtschaftsdirektor (PDF 91 KB)
Wachstumsstrategie Version 2007 des Kantons Bern - Referat Regierungspräsident Werner Luginbühl (PDF 84 KB)
Wachstumsstrategie Version 2007 des Kantons Bern - Bericht Wachstumsstrategie Version 2007 des Kantons Bern (PDF 717 KB)
- Kurzbericht Wachstumsstrategie Version 2007 des Kantons Bern (PDF 53 KB)
- Flyer Der Kanton Bern macht vorwärts! (PDF 598 KB)
Wachstumsstrategie Version 2007