Im letzten Winter 2005/06 wurde durch das KORA in Zusammenarbeit mitden Kantonen und Jägern erneut ein so genanntes Fotofallenmonitoring inden nordwestlichen Alpen durchgeführt. Die Resultate zeigen, dass derLuchsbestand in den beiden untersuchten RegionenHaslital-Obwalden-Nidwalden-Luzern und dem Simmental-Saanenland-PaysD’Enhaut-Freiburger Voralpen-Waadtländer Alpen eine steigende Tendenzaufweist. Fotofallen sind automatische Kameras. Zieht ein Tier an ihnenvorbei, löst ein Infrarot-Sensor die Aufnahme aus. Beim Luchs ist dieseMethode insofern geeignet, als jedes einzelne Tier ein anderesFellmuster trägt und somit individuell erkennbar ist.
Westliches Berner Oberland: Vierte Erhebung seit 1998
Im550 km2 grossen Untersuchungsgebiet im westlichen Berner Oberland wirddieses Fotofallenmonitoring seit 1998 im Zweijahresrhythmusdurchgeführt. Das Referenzgebiet umfasst das Simmental mit allenSeitentälern sowie denöstlichen Teil des Saanenlandes. An drei DutzendStandorten werden Fotofallen entlang von Wanderwegen, wenig genutztenForststrassen und bekannten Wildwechseln installiert und in den Stundenzwischen Abenddämmerung und Morgengrauen scharf gestellt. EinFotofallendurchgang dauert zwei bis drei Monate.
Die ersteErhebung im Jahr 1998 während dem Höhepunkt des Bestandes hatte für dasReferenzgebiet eine Zahl von ca. 23 selbständigen Luchsen ergeben (dasheisst, alle Luchse ohne die von der Mutter begleiteten Jungtiere). ImWinter 2001/2002 waren es dann noch ungefahr 12 Luchse. Der Wegfang vonsechs Luchsen zwecks Umsiedlung in die Nordostschweiz, der legaleAbschuss mehrerer notorischer Schafräuber, aber auch illegale Tötungenhatten einen deutlichen Bestandesrückgang um die Jahrtausendwendebewirkt. Seither steigt die Zahl der Luchse in den Nordwestalpen wiederlangsam aber stetig an. Die Erhebung im vergangenen Winter ergab fürdas Referenzgebiet einen Bestand von ca. 17 Luchsen ( Besiedlungsdichte1,3 bis 1,75/100 km2).
Östliches Berner Oberland und Zentralschweiz
Anschliessendan die Erhebung im westlichen Teil des Kompartimentes VI wurden auch imöstlichen Berner Oberland (Kompartiment VI-Ost) sowie im Oberhasli undin Gebieten der Kantone Obwalden, Nidwalden und Luzern (KompartimentIII, Zentralschweiz) Fotofallen installiert. Der hochgerechnete Bestandim 560 km2 grossen untersuchten Raum liegt bei ca. 14 Luchsen, waseiner Besiedlungsdichte von 1,04/100 km2 entspricht. In diesem Gebiethatte das Programm KORA zusammen mit den Wildhütern bereits im Winter2004/2005 ein Fotofallen-Monitoring durchgeführt. Im Gegensatz zurdiesjährigen Erhebung waren damals jedoch im Oberhasli keine Kamerasinstalliert, weshalb die Ergebnisse nur bedingt miteinandervergleichbar sind. Der Bestand hat aber auch hier tendenziellzugenommen.
Eingriff in den Luchsbestand im Kanton Waadt
Einhoher Luchsbestand kann lokal oder regional einen starken Einfluss aufdie Hauptbeutetierarten Rehe und Gämse haben und zu tiefen Beständenführen. Das Konzept Luchs Schweiz sieht in einem solchen Fall Eingriffezur Verminderung des Luchsbestandes vor und legt die nötigen Kriterienhierzu fest. So müssen zuverlässige Datenüber die Entwicklung undVerbreitung des Luchsbestandes, die Entwicklung der Reh- undGämsbestände sowie der natürlichen Waldverjüngung vorliegen. Dienötigen Angaben können weitgehend im Rahmen der routinemässigenErhebungen durch die Kantone beschafft werden. Eine Verringerung desLuchsbestandes hat nach Möglichkeit durch die Umsiedlung von Luchsen zuerfolgen.
Nach Rücksprache mit den Kantonen Bern und Freiburg hatder Kanton Waadt beim UVEK den Antrag gestellt, ab diesem Sommer biszum Winter 2007/08 insgesamt fünf Luchse aus den Waadtländer Alpen inden Jura umzusiedeln. Damit soll der Bestand in den Nordwestalpenreduziert und gleichzeitig die Population im Jura– die namentlich imKanton Waadt in den vergangenen Jahren etliche Verluste erlitt–gestützt werden. Gleichzeitig ergibt sich damit die Gelegenheit, einengenetischen Austausch zwischen den beiden kleinen und isoliertenPopulationen zu erwirken. Die Kantone Bern und Freiburg wollen mitMassnahmen noch zuwarten und die Auswirkungen des Eingriffs im KantonWaadt auf den Bestand in den Nordwestalpen durch eine fortgesetzteÜberwachung der Entwicklung der Luchspopulation beurteilen.
Weitere Informationen zum Thema Luchs:
Konzept Luchs Schweiz
Bericht zum Monitoring
Auskünfte erteilt:
Peter Juesy, Jagdinspektor, Volkswirtschaftsdirektion,
Tel. 031 633 46 40 oder 079 222 40 02
Westliches Berner Oberland: Vierte Erhebung seit 1998
Im550 km2 grossen Untersuchungsgebiet im westlichen Berner Oberland wirddieses Fotofallenmonitoring seit 1998 im Zweijahresrhythmusdurchgeführt. Das Referenzgebiet umfasst das Simmental mit allenSeitentälern sowie denöstlichen Teil des Saanenlandes. An drei DutzendStandorten werden Fotofallen entlang von Wanderwegen, wenig genutztenForststrassen und bekannten Wildwechseln installiert und in den Stundenzwischen Abenddämmerung und Morgengrauen scharf gestellt. EinFotofallendurchgang dauert zwei bis drei Monate.
Die ersteErhebung im Jahr 1998 während dem Höhepunkt des Bestandes hatte für dasReferenzgebiet eine Zahl von ca. 23 selbständigen Luchsen ergeben (dasheisst, alle Luchse ohne die von der Mutter begleiteten Jungtiere). ImWinter 2001/2002 waren es dann noch ungefahr 12 Luchse. Der Wegfang vonsechs Luchsen zwecks Umsiedlung in die Nordostschweiz, der legaleAbschuss mehrerer notorischer Schafräuber, aber auch illegale Tötungenhatten einen deutlichen Bestandesrückgang um die Jahrtausendwendebewirkt. Seither steigt die Zahl der Luchse in den Nordwestalpen wiederlangsam aber stetig an. Die Erhebung im vergangenen Winter ergab fürdas Referenzgebiet einen Bestand von ca. 17 Luchsen ( Besiedlungsdichte1,3 bis 1,75/100 km2).
Östliches Berner Oberland und Zentralschweiz
Anschliessendan die Erhebung im westlichen Teil des Kompartimentes VI wurden auch imöstlichen Berner Oberland (Kompartiment VI-Ost) sowie im Oberhasli undin Gebieten der Kantone Obwalden, Nidwalden und Luzern (KompartimentIII, Zentralschweiz) Fotofallen installiert. Der hochgerechnete Bestandim 560 km2 grossen untersuchten Raum liegt bei ca. 14 Luchsen, waseiner Besiedlungsdichte von 1,04/100 km2 entspricht. In diesem Gebiethatte das Programm KORA zusammen mit den Wildhütern bereits im Winter2004/2005 ein Fotofallen-Monitoring durchgeführt. Im Gegensatz zurdiesjährigen Erhebung waren damals jedoch im Oberhasli keine Kamerasinstalliert, weshalb die Ergebnisse nur bedingt miteinandervergleichbar sind. Der Bestand hat aber auch hier tendenziellzugenommen.
Eingriff in den Luchsbestand im Kanton Waadt
Einhoher Luchsbestand kann lokal oder regional einen starken Einfluss aufdie Hauptbeutetierarten Rehe und Gämse haben und zu tiefen Beständenführen. Das Konzept Luchs Schweiz sieht in einem solchen Fall Eingriffezur Verminderung des Luchsbestandes vor und legt die nötigen Kriterienhierzu fest. So müssen zuverlässige Datenüber die Entwicklung undVerbreitung des Luchsbestandes, die Entwicklung der Reh- undGämsbestände sowie der natürlichen Waldverjüngung vorliegen. Dienötigen Angaben können weitgehend im Rahmen der routinemässigenErhebungen durch die Kantone beschafft werden. Eine Verringerung desLuchsbestandes hat nach Möglichkeit durch die Umsiedlung von Luchsen zuerfolgen.
Nach Rücksprache mit den Kantonen Bern und Freiburg hatder Kanton Waadt beim UVEK den Antrag gestellt, ab diesem Sommer biszum Winter 2007/08 insgesamt fünf Luchse aus den Waadtländer Alpen inden Jura umzusiedeln. Damit soll der Bestand in den Nordwestalpenreduziert und gleichzeitig die Population im Jura– die namentlich imKanton Waadt in den vergangenen Jahren etliche Verluste erlitt–gestützt werden. Gleichzeitig ergibt sich damit die Gelegenheit, einengenetischen Austausch zwischen den beiden kleinen und isoliertenPopulationen zu erwirken. Die Kantone Bern und Freiburg wollen mitMassnahmen noch zuwarten und die Auswirkungen des Eingriffs im KantonWaadt auf den Bestand in den Nordwestalpen durch eine fortgesetzteÜberwachung der Entwicklung der Luchspopulation beurteilen.
Weitere Informationen zum Thema Luchs:
Konzept Luchs Schweiz
Bericht zum Monitoring
Auskünfte erteilt:
Peter Juesy, Jagdinspektor, Volkswirtschaftsdirektion,
Tel. 031 633 46 40 oder 079 222 40 02