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Aktuelles zum Pflanzenschutz

Aktuelles vom 08. Mai 2024

Aktuelle Informationen, Beobachtungen und Empfehlungen der Fachstelle Pflanzenschutz.

Infos Sonderbewilligungen über Feiertage

Damit Ihre Sonderbewilligung schnellsten bearbeitet werden kann, muss unter "Bemerkung" der Befall beschrieben, und das Gesuch eingereicht werden.
  • Am Donnerstag 09.05 werden keine Anrufe entgegengenommen. Sonderbewilligungen werden nicht bearbeitet.
  • Am Freitag 10.05 werden keine Anrufe entgegengenommen. Sonderbewilligungen werden bis um 16 Uhr im GELAN bearbeitet.
  • Am Samstag 11.05 werden die Sonderbewilligungen jeweils wie gewohnt bis um 11 Uhr bearbeitet.
  • ACHTUNG: im Antrag auf GELAN muss jeweils der Befall oder die Bekämpfungsschwelle beschrieben werden. Nicht vergessen die Flächen auszuwählen, und das Gesuch einzureichen (Status "eingereicht").

Zuckerrüben

  • Das Wetter ist diese Woche sehr wechselhaft, mit regnerischen und sonnigen Tagen. Ende Woche wird es jedoch sehr warm und schön. Die warmen Temperaturen fördern das Wachstum der Zuckerrüben, aber auch die Aktivität der Schädlinge.
  • Die Erdflöhe dürften wieder aktiver werden und die Blattläuse werden bald zu kontrollieren sein.
  • Die meisten Bestände befinden sich zurzeit zwischen dem Keimblattstadium und dem 2-Blattstadium. Nur frühe Bestände sind im 4-Blattstadium.
  • Es ist zu beachten, dass ab dem 2-Blattstadium eine andere Bekämpfungsschwelle gegen Erdflöhe gilt.

Blattläuse: erste Pfirsichblattläuse im Seeland

  • Die grünen Pfirsichblattläuse sind die Hauptüberträger vom Rübenvergilbungsvirus und bringen, falls sie den Virus in sich tragen, den ertragsmindernden Virus im Frühling ins Feld.
  • Die Bekämpfungsschwelle von 5 % befallenen Pflanzen wurde im Seeland überschritten.
  • In den anderen Anbaugebieten im Kanton Bern wird die Überwachung fortgesetzt bis die Bekämpfungsschwelle auch dort erreicht ist.
Im Seeland wurden die ersten Pfirsichblattläuse entdeckt. Ab jetzt darf in den Orange-markierten Gemeinden eine Behandlungsstrategie durchgeführt werden. Alle anderen Regionen müssen noch abwarten.
  • Ab jetzt darf also die kantonale Behandlungsstrategie in den auf der Karte dargestellten Gemeinden durchgeführt werden (Region Seeland). Alle anderen Regionen müssen noch abwarten.
  • Auch die östliche Seelandregion könnte noch bis Anfang nächste Woche abwarten, da der Druck von Westen her kommt.
  • Sollte sich die Lage in den nächsten Tagen verändern, wird die kantonale Fachstelle die neusten Erkenntnisse kommunizieren.
  • Die diesjährige Behandlungsstrategie ist wie folgt:
    • 1. Flonicamid - Teppeki, 140g/ha (neu zugelassen)
    • 2. Spirotetramat - Movento, 0.45l/ha (Notfallzulassung)
    • 3. Acetamiprid-haltige Mittel, 200g/ha (Notfallzulassung & sonderbewilligungspflichtig)
  • Achtung: Die Behandlungen dürfen erst ab dem 2-Blattstadium erfolgen!
  • Pro Wirkstoff ist maximal eine Anwendung pro Kultur erlaubt. Empfohlene Behandlungsabstände sind 10-14 Tage.
  • Teppeki (Flonicamid) als erste Behandlung zeigt eine schnelle Wirkung, hat mit zwei bis drei Wochen ein lange Wirkungsdauer und schont ausserdem gewisse Nützlinge wie z.B. den Marienkäfer. Nach der Anwendung sollte es für mindestens 3 Stunden trocken sein.
  • Für IP-Suisse Zuckerrüben wird eine Behandlung gegen die Blattläuse nicht empfohlen. Dies würde eine Abmeldung von IP-Suisse in den Zuckerrüben nach sich ziehen, was wirtschaftlich selten sinnvoll ist.
  • Schwarze Bohnenblattläuse wurden im Beobachtungsnetz schon an einigen Standorten gefunden. Viele Gegenspieler wie z.B. Raubwanzen, Marienkäfer oder Laufkäfer sind auch schon unterwegs und helfen bei der Blattlaustilgung.
  • Die Bekämpfungsschwelle der schwarzen Blattläuse liegt bei 50 % befallenen Pflanzen im 4-Blattstadium und bei 80 % befallenen Pflanzen im 6- bis 10-Blattstadium. Im Beobachtungsnetz wurde die Bekämpfungsschwelle noch nirgends erreicht.
  • Die schwarzen Blattläuse können nach Erreichen der Bekämpfungsschwelle mit dem Mittel Pirimicarb bekämpft werden. Wird die Grüne Pfirsichblattlaus behandelt, werden die schwarzen Blattläuse gleich miterfasst.

Rübenerdflöhe

Der Erdfloh wird bei den wärmeren Temperaturen wieder aktiver und eine Kontrolle in den nächsten Tagen, wo noch nicht behandelt wurde, ist empfohlen.
Der Erdfloh wird bei den wärmeren Temperaturen wieder aktiver und eine Kontrolle in den nächsten Tagen, wo noch nicht behandelt wurde, ist empfohlen.
  • Die Rübenerdflöhe sind seit letzter Woche fleissig unterwegs. Bis ins 4-Blattstadium sollte dieser Schädling im Auge behalten werden.
  • Besonders an Waldrändern und neben letztjährigen Rübenfeldern kann der Druck erhöht sein.
  • Bekämpfungsschwellen:
    • Im Keimblattstadium: 50 % der Pflanzen mit Schabstellen
    • Im 2- bis 4-Blattstadium: 80 % der Pflanzen mit Schabstellen
  • An allen Standorten des Beobachtungsnetzes ausser in Ins, Uettligen, Kappelen und Jens wurde die Bekämpfungsschwelle erreicht. Das heisst 14 von 18 Standorte haben die Bekämpfungsschwelle überschritten. 

Rübenfliegen

Die Larven der Rübenfliege fressen Minen durch die Blätter, was die Photosynthesefähigkeit beeinträchtigt. Dies kann zu Ertragseinbussen führen. (Quelle: Bayer)
  • Die Rübenfliege ist nur selten ein Problem in den Zuckerrüben. Dennoch hier ein paar Informationen zu diesem wenig populären Schädling.
  • Die Rübenfliege ist grau, leicht behaart und 5-6 mm lang. Man erkennt sie aber am besten an ihren roten Augen.
  • Die weissen Eier der Rübenfliege erscheinen meist im April auf der Unterseite der Keim- und Laubblätter. Die daraus schlüpfenden Larven sind für die Zuckerrüben problematisch. Die Larven fressen nämlich am Innern des Blattes; es werden Minen ersichtlich.
  • Die betroffenen Bereiche füllen sich mit Luft, platzen auf und verfärben sich braun. Diese Schäden können die Photosynthesefähigkeit beeinträchtigen und somit zu Ertragsverlusten führen.
  • Bekämpfungsschwelle:
    • 2-4 Blatt: 2 Eier pro Pflanze von 5x10 gesammelten Pflanzen
    • 6-8 Blatt: 2 beginnende Larvenfrassgänge pro Pflanze von 5x10 gesammelten Pflanzen
  • Gegen die Rübenfliege ist allein der Wirkstoff lambda-Cyhalothrin (Pyrethroid) erlaubt, und sonderbewilligungspflichtig.

Krautfäule in Kartoffeln

Viele Kartoffelfelder sind schon am Auflaufen. Ab dann müssen die Bestände auf Krautfäule kontrolliert werden.
  • Die Kartoffeln wurden vielerorts gesetzt, teilweise sind sie sogar schon am Auflaufen. Ab dann gilt es auf die Krautfäule (Phytophtora) zu kontrollieren.
  • Oft werden die ersten Krautfäuleherde bei der Abdeckung der Folienkartoffeln gefunden.
  • Ein Befall bitte an die Fachstelle Pflanzenschutz oder direkt an PhytoPRE (Agroscope) melden, damit auch die benachbarten Felder rechtzeitig geschützt und weitere Infektionen verhindert werden können. 

 

Weizen

Der Weizen schiebt nun grösstenteils das Fahnenblatt und die Bekämpfungsschwelle von Septoria ist an den meisten Standorten erreicht.
Der Weizen schiebt nun grösstenteils das Fahnenblatt und die Bekämpfungsschwelle von Septoria ist an den meisten Standorten erreicht.
  • An den meisten Standorten ist nun das Fahnenblatt sichtbar (Stadium 37). Ab dann sind Kontrollen auf Septoria angesagt.
  • Die drei obersten Blätter zählen als ertragsrelevante Blattetagen, und sollten so gut wie möglich gesund gehalten werden.
  • Allein diese drei Blätter sind nämlich für gut 75% der Ertragsleistung der Weizenpflanze zuständig.
  • Der Septoria-Befall im Weizen bleibt hoch und wird Anfang Woche mit dem Regen noch zusätzlich gefördert. Das zweitoberste Blatt ist an einigen Standorten schon befallen.
  • Im Beobachtungsnetz ist die Bekämpfungsschwelle von Septoria an allen Standorten ausser an einem erreicht.
  • Eine abschliessende Fungizid Behandlung kann noch bis ins Stadium 51 (Ähre/Rispe sichtbar) erfolgen.
  • Bekämpfungsschwelle Septoria: 20 % der viertobersten Blätter mit Befall

Physiologische Symptome im Weizen

  • Wenn im Weizen am oberen Drittel der älteren Blätter gelbe, längliche Flecken auftreten, liegt dies wahrscheinlich an einer Bodenverdichtung oder an einem Mangel an Nährstoffen oder Wasser.
  • In solchen Fällen sind keine Behandlungen notwendig oder sinnvoll, da es sich dabei nicht um eine Pilzkrankheit handelt, die sich verbreiten könnte. Daher sind auf solchen Flecken auch keine erkennbaren Sporenlager zu finden.
  • Ähnliche Flecken können auch durch genetisch bedingte Abwehrreaktionen ausgelöst werden. Die Pflanze induziert den programmierten Zelltod, um eindringende Schaderreger wie Mehltau- oder Rostsporen auszuhungern.

Getreidehähnchen

Die Getreidehähnchenlarven richten den Hauptschaden an, indem sie an den Blättern fressen.
  • Die Getreidehähnchen überwintern als Käfer im Boden an Waldrändern oder in Hecken. Im Frühling verlassen sie die Winterquartiere und legen nach ihrem Reifungsfrass ihre Eier auf dem Weizen (oder andere Getreidearten) ab.
  • Diese Woche wurden viele Eier des Getreidehähnchens gefunden. An 2 Standorten auch jeweils eine Larve. Diese verursachen dann durch ihren Fensterfrass Schaden an den Blättern
  • Es braucht relativ viele Larven, damit sich eine Bekämpfung überhaupt lohnt.
  • Bekämpfungsschwelle Getreidehähnchen:
    • Ab voll entwickeltem Fahnenblatt (BBCH 39): 2 Larven pro Halm
    • Ab Erscheinen der Ähre (BBCH 51): 2 Larven pro Fahnenblatt

Übersicht Bekämpfungsschwellen

Auf der Agridea Homepage finden sich neben vielen wichtigen Merkblätter und Informationen für den ÖLN auch die Übersicht der Bekämpfungsschwellen für Massnahmen gegen Schadorganismen im Feldbau (ÖLN).

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